Neckar-Radweg

Neckartalweg: Kurzradtour 1.Mai 2018

1.Tag: Anreise nach Villingen, von Villingen nach Sulz (70km)

Da wir eine recht gute Verbindung mit der Bahn bekommen reisen wir direkt an unserem ersten Radl-Tag an. Mit Baden-Württemberg-Ticket und ohne Fahrradkarten schaffen wir es für 36€ zu dritt von Speyer nach Villingen zu kommen. Das mit den Fahrradkarten war zwar noch etwas schwierig, aber schlussendlich konnte der freundliche Mitarbeiter am Bahnhof Speyer mithilfe eines Atlanten usw. herausbekommen, dass für diese Strecke keine extra Fahrradfahrkarte vonnöten ist 😉

Villingen ist ein kleines sehenswertes Örtchen, leider entscheiden wir uns aber nach kurzem Aufenthalt schon, nach Schwenningen rüber zu fahren und dort nach dem Besuch der Neckarquelle unser Mittagessen einzunehmen.

Nach dem Mittagessen führt uns der insgesamt gut ausgeschilderte Radweg (nur in Schwenningen mussten wir etwas suchen) nach Rottweil. Hier hatte ich wesentlich mehr erwartet – vielleicht waren wir enttäuscht, weil unsere Erwartungshaltung zu groß war? Nach kurzem Aufenthalt und einem leckeren Eis (dunkle Schokolade!) fahren wir weiter nach Sulz, unserem heutigen Etappenziel.

2.Tag: Von Sulz nach Tübingen (75 km)
tps://sommertours.wordpress.com/wp-content/uploads/2018/06/img_1245.jpg“> Wasserschloss Glatt, der Innenhof

[/caption]Morgens überlegen wir noch kurz, ob wir dem nahe am Weg liegenden Wasserschloss Glatt einen Besuch abstatten sollen, und freuen uns, dass wir uns dafür entschieden haben. Besonders der kleine Innenhof spricht uns sehr an. Doch bald soll es einen Höhepunkt geben, nämlich den Markt Horb, also nichts wie weiter! Leider sind wir auch hier enttäuscht. Der Ort heißt „Markt“, aber weit und breit nichts von Markt zu finden. Wir wollen uns in der Metzgerei mit einem Fleischkäsebrötchen stärken, aber leider ist nur noch eins da und zwei Leute müssen hungern. Zum Glück gibt es im Tal ein Einkaufszentrum mit Bäckerei, und dort kommen nun auch meine beiden Mitradler zu fester Nahrung. Solcherart gestärkt kann die Fahrt nun fortgesetzt werden. Der nächstgrößere Ort ist Rottenburg, hier findet gerade eine Motorradweihe statt und alles, was zwei Räder unterm Hintern hat, scheint sich in die Fußgängerzone bewegt zu haben. Kein Durchkommen, wir biegen in eine Seitenstraße ab und sitzen bald gemütlich in einem Café am Neckar. Ich könnte mir vorstellen, Rottenburg nochmals mit mehr Ruhe zu besuchen, denn was ich gesehen habe, sah sehenswert aus.

//sommertours.wordpress.com/wp-content/uploads/2018/06/img_1269.jpg“> Tübingen, Marktplatz

[/caption]Gegen Abend kommen wir nach Tübingen. Schöööön! Wir sitzen im Biergarten am Neckar und genießen die entspannte Stimmung. Am Abend weist uns eine nette Frau den Weg durch die Altstadt. Hier habe ich auch noch nicht genug gesehen an dem einen Abend, hier muss ich auch nochmal her!

3.Tag: Von Tübingen nach Ludwigsburg (95 km)

Heute steht uns eine lange Fahrt bevor. Aber wir haben einen E-Bike-Radler dabei, dem müssen wir ja auch was bieten 😉 Gut, er sieht das nicht so, das wissen wir jetzt auch. 😉 Da heute Sonntag ist, ist sehr viel los. Endlich gibt es auch viele Badeseen mit Biergärten, so liebe ich Fahrradtouren! Radeln, nett sitzen, essen und trinken, weiterradeln, wieder nett sitzen, …. Trotzdem muss es ja weiter gehen, 95 km sind ein Wort. Bald schon kommen wir ins hübsche Nürtingen, doch wir wollen nur kurz durchschieben, denn bald folgt schon Esslingen, wo wir mehr Zeit verbringen wollen. Doch hier findet leider ein Fest statt mit verkaufsoffenem Sonntag, die Mengen schieben sich durch die Stadt, für uns mit unseren Fahrrädern ist (schon wieder) kein Durchkommen möglich. Schade!

ertours.files.wordpress.com/2018/06/img_1274.jpg“> hier, mit Blick auf das erleuchtete Ludwigsburger Schloss, lässt sich ein schönes Fläschchen Wein genießen

[/caption]Also geht es weiter, um Stuttgart herum. Hier gibt es viel Industrie, wir wollen eh nicht in die Stadt, also gleich weiter nach Ludwigsburg. Und was bekommen wir hier präsentiert, nach 90 Kilometern??? Berge!!!! Das hätten die sich jetzt aber auch bitte schenken können! Dafür sitzen wir am Abend nett vorm Schloss und trinken ein schönes Fläschchen Wein.

4.Tag: von Ludwigsburg nach Neckarelz (105 km)
urs.files.wordpress.com/2018/06/img_1284.jpg“> die“Enzpartie“

[/caption]Heute ist sogar eine noch weitere Strecke im Angebot. Aber wir wollen bis Neckarelz kommen, denn hier verlässt uns ein Radler, der am nächsten Tag etwas anderes vorhat. Aber auch für diesen Tag hat er noch ein spezielles Gimmick geplant: Kurz vor Besigheim reißt die Speiche. Also rein in den Ort, einen Radladen gesucht (Fragen hilft, gg ;-), und nach einem schönen Plätzchen zum Reparieren des Rades Ausschau gehalten. Und gefunden. Nur so haben wir die schöne „Enzpartie“ (siehe Foto) gesehen, ansonsten wären wir achtlos weiter gefahren! Nun radeln wir ein Stück der Enz entlang und würden liebend gerne den angekündigten Wein probieren. Nur, wo soll der ausgeschenkt werden? Wir sehen zwar die Schilder, aber die Wirtschaft sehen wir nicht ;-( So setzt sich das leider fort, denn kurze Zeit später kommen wir nach Lauffen, und wollen hier nun endlich unseren Hunger und Durst stillen. Aber es ist Montag, alle Gaststätten geschlossen. Kann man sich nicht besser absprechen? Es war der Tag vorm ersten Mai, überall nutzen die Leute den Tag als Brückentag, und die Gaststätten: zu! Auch hier lohnt sich wieder das Nachfragen bei den Einheimischen, denn die angesprochene Dame kennt eine offene Gaststätte! Dort können wir dann leckere schwäbische Gerichte essen, Maultaschen mit Käse und Ei überbacken z.B. Sehr fein! Nun sind wir wieder gestärkt für die Fortsetzung unserer Tour. Da wir nicht so auf Industrie stehen lassen wir Heilbronn rechts liegen, ebenso Neckarsulm. Bad Wimpfen lockt, dort freuen wir uns schon auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Das haben wir uns verdient, nach der langen Strecke und dem steilen Anstieg. Wer aber erwartet, dass man sonntags mittags um 15 Uhr in einem Kaffee auch tatsächlich Kaffee und Kuchen kriegt, der wird hier eines besseren belehrt. „Kuchen haben wir keinen“, wird man lapidar informiert. Hallo, wo sind wir denn hier? Ist das eine Bäckerei oder nicht? Also gut, dann halt nicht, fahren wir halt weiter. Immer am Neckar entlang gelangen wir am frühen Abend nach Neckarelz. Hier essen wir bei einem netten Italiener und trinken erstaunlich guten Wein.

5.Tag: Von Neckarelz in Richtung Heimat (Speyer)

Heute haben wir zum ersten Mal kein gutes Wetter. Es ist kalt, wir ziehen alles an, was wir dabei haben. Die letzten Tage waren wir so von der Sonne verwöhnt, dass wir nur wenig Lust zum Radeln aufbringen. Und ausgerechnet heute ist doch Feiertag, viele Leute sind auf den Beinen und ziehen mit Bollerwagen von Ort zu Ort. Schade, dass es so unangenehm kühl ist. Wir radeln trotzdem noch guten Mutes über an Feiertagen für den motorisierten Verkehr gesperrte Straßen bis Zwingenberg und weiter nach Eberbach. Hier suchen wir eine geöffnete Bäckerei, wir wollen uns bei Kaffee und Kuchen aufwärmen und beschließen, wie weit wir noch fahren wollen, bis wir in die Bahn umsteigen. Doch mit Bäckereien haben wir kein Glück. Schlussendlich landen wir in einer Eisdiele, auch wenn es uns für Eis definitiv zu kalt ist. Vor der Eisdiele harren ein paar hartgesottene Maikundgebler zitternd in der Kälte aus. Wir beschließen, nur noch ein Stück weiter bis Hirschhorn zu radeln, wo wir ein sehr leckeres Mittagessen zu uns nehmen. Nach Hirschhorn soll die Fahrerei eh nicht mehr so schön sein, das Wetter tut ein übriges dazu, uns die Lust zu nehmen: Wir fahren nach Hause.

les.wordpress.com/2018/06/img_1285.jpg“> eine der vielen tollen Brücken für Radler

[/caption]Alles in allem eine tolle Tour, wir wurden überall nett empfangen, die Gegend ist abwechslungsreich, die Orte (meist) sehr ansprechend und die Strecke immer interessant und gut beschildert.

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